ARBEITEN WIR IN ZUKUNFT UNTER FREIEM HIMMEL, HERR BERG?

Üppig begrünte Dachgärten und Innenhöfe als Erholungsräume, biophiles Design und natürliche Materialien, nachhaltige Gebäudetechnik und eine eigene Stromversorgung – das ATREEUM präsentiert sich als Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft. Arne Berg, Niederlassungsleiter bei der OFB Projektentwicklung, erklärt, warum Bürogebäude mehr sein sollten als nur ein Platz zum Arbeiten.

Herr Berg, vorab: Man erzählt sich, vor Ihnen sei es niemandem gelungen, das Areal an Hanauer Landstraße / Ecke Schwedlerstraße zu kaufen. Was haben Sie anders gemacht?

Das Grundstück hat eine große Bedeutung für die Geschichte des Familienunternehmens Glasbau Hahn. Der Familie war deshalb ein vertrauensvoller Partner sehr wichtig. Außerdem möchte die Familie das Grundstück langfristig im Familienbesitz halten. Dafür haben wir eine Lösung gefunden.

Was ist das Besondere an dem Bürogebäude, das hier entstehen wird?

Mit dem ATREEUM läuten wir eine neue Generation von Bürogebäuden ein: Es ist nachhaltig, innovativ, bietet ein gesundes Arbeitsumfeld, eine ausgezeichnete Aufenthaltsqualität und bleibt dabei trotzdem wirtschaftlich. Ich verdeutliche das gerne an ein paar Beispielen: Schon beim Bau des Gebäudes achten wir auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und reduzieren den ökologischen Fußabdruck. Das ATREEUM kann seinen Grundbedarf an Strom für die Heiz- und Kühltechnik nach Fertigstellung komplett aus der hauseigenen Photovoltaikanlage decken. Mittels Sammelbecken für Niederschlagswasser auf den Dächern können wir die Außenanlagen des Gebäudes vollständig kostenneutral bewässern. Im Gebäude kommt eine sensorgesteuerte Teilklimaanlage zum Einsatz, die fortlaufend die CO²-Konzentration misst. Luftmengen- und Lufttemperaturen werden somit bedarfsorientiert an die jeweilige Raumnutzung angepasst. Hierbei geht keine unnötige Energie verloren. Um auch die späteren Nutzer für ihre Verbräuche zu sensibilisieren, werden die Energiewerte in Echtzeit über Monitore sichtbar gemacht. Gleichzeitig wird das ATREEUM den Anforderungen eines sich verändernden Arbeitsumfeldes gerecht. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird das Büro mehr und mehr zu einem Ort der Identifikation – ein immer wichtigerer Faktor im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter.

Wie werden Sie diesem Bedürfnis gerecht?

Natürliche Materialien und viel Grün sorgen für eine bessere Raumakustik und Luftqualität. Studien zeigen, dass Menschen in einem natürlichen Umfeld zufriedener, kreativer und produktiver arbeiten. Zudem fördert es die Gesundheit und reduziert Krankenstände. Mit den intensiv begrünten Dachgärten übernehmen wir auch Verantwortung für die Umwelt: Mit Blick auf den Klimawandel und die zunehmende Flächenversiegelung werden Pflanzenwelten als Gebäudebestandteil aus dem Stadtbild der Zukunft nicht mehr wegzudenken sein, wenn wir das Stadtklima positiv beeinflussen möchten. Asiatische Metropolen wie zum Beispiel Shanghai nehmen hier bereits eine Vorreiterrolle ein. All diese Faktoren zusammengenommen machen das ATREEUM zu einem zukunftsweisenden Gebäude und vor allem zu einem Ort, an dem man sich gerne aufhalten wird. Ich denke, wir treffen mit dem Projekt nicht nur genau den Nerv der Zeit, sondern setzen auch einen dauerhaften Trend.

Mitarbeiter erwarten Arbeitsräume, in denen sie sich wohlfühlen und gerne länger aufhalten. Wie berücksichtigen Sie diesen Trend in Ihrer Planung?

Wir haben uns sehr intensive Gedanken über den Wohlfühlfaktor gemacht. Das Resultat ist ein ausgeklügeltes Konzept aus inspirierenden Konzentrationsflächen, Kreativ- und Begegnungszonen, Rückzugsorten, Aktions- und Erholungsbereichen. Über allem steht das Thema Pflanzen und Grün – wie es auch der Name verrät. Dabei haben wir uns von dem Landschaftsarchitekten Piet Oudolf inspirieren lassen, der mit seinen blühenden Gärten aus Stauden, Gräsern und Solitärgehölzen verzaubert. So entstehen im ATREEUM Dachgärten mit geschlossenen Pavillons, Lauben, Sitzelementen und sogar einem kleinen Fitnessparcours.

Wir sprechen deshalb von Dachgärten, weil dort oben über der Stadt tatsächlich grüne Oasen entstehen, die in einem starken Kontrast zur Umgebung stehen. Es wird unterschiedliche Bereiche für verschiedene Aktivitäten geben. Und durch ein intelligentes Konzept sind die Flächen vor Wind, Regen und Sonne geschützt. So lassen sich die Außenflächen in weiten Teilen des Jahres nutzen. Wer arbeitet denn nicht gerne unter freiem Himmel? Die Begrünung setzt sich auch konsequent im Inneren fort: Die Räume sind nach dem Prinzip des „biophilen Designs“ gestaltet. Dabei holen wir ganz bewusst Analogien zur Natur in das Gebäude, zum Beispiel natürliches Licht, Vegetation, begrünte Wände, organische Formen sowie natürliche Strukturen und Materialien. In einem oft hektischen und technisierten Umfeld schaffen wir so ein gesundes und positives Arbeitsumfeld und bringen die Natur zurück in unsere konstruierte Welt.

Gibt es Wunschmieter für das Gebäude?

Am liebsten würden wir natürlich selbst einziehen. Für unser Team ist das ATREEUM zu einer Herzensangelegenheit geworden. Da würde es uns natürlich freuen, Mieter zu gewinnen, die mit einem ähnlichen Mindset an das Thema Nachhaltigkeit herangehen und die Vision hinter dem Gebäude vielleicht sogar bei der Ausstattung ihrer Büros weiterführen.

Wie nehmen Sie die Gesamtentwicklung des Viertels wahr?

Das Ostend hat sich in den vergangenen Jahren überaus positiv entwickelt. Das Viertel ist deshalb so reizvoll, weil es durch die Heterogenität und das Zusammenwirken unterschiedlichster Wirtschaftszweige, Kultur, Freizeiteinrichtungen und Gastronomie über eine Vielfalt verfügt, die in dieser Form einzigartig in Frankfurt ist. Die Europäische Zentralbank war sicherlich ein Gewinn für das Ostend. Auch die Stadt Frankfurt und engagierte Immobilienentwickler haben dem Viertel mit ihren Projekten zu seinem heutigen Charme verholfen.

2020 hat alles auf den Kopf gestellt. Wie hat Corona die Pläne bei der Entstehung des ATREEUM beeinflusst?

Ehrlich gesagt sind wir mit dem Vermietungsstart des ATREEUM genau in die Lockdownphase gelaufen. Das war so natürlich nicht geplant, aber Herausforderungen gehören zum Geschäft. Wir sind pragmatisch an die Situation herangegangen und haben die Chance ergriffen, das Projekt auch mit Blick auf die Pandemie noch einmal zu durchleuchten. Wir waren uns schnell darüber einig, dass Corona die Welt ein Stückchen verändern und sich das auch in den Anforderungen künftiger Mieter zeigen wird. Vor diesem Hintergrund prüfen wir derzeit ein umfassendes Hygienekonzept. Gleichzeitig schauen wir, wie sich die Haustechnik aufrüsten lässt. Hier geht es zum Beispiel um den Einsatz von Filtern zur Luftreinigung, um cleane Oberflächen oder Wegeleitsysteme.

Ihr persönliches Ostschätzchen – Ihr Lieblingsplatz an der Eastside?

Puh, das ist eine schwierige Frage, denn das Viertel hat so viel zu bieten. Unser Projekt ATREEUM entsteht fußläufig von Ostpark und Schwedlersee entfernt. Und das Wichtigste: Gref-Völsings ist auch ganz in der Nähe. Das sind für mich allesamt Ostschätzchen.

ATREEUM

Eingebettet in die urbane Struktur der Hanauer Landstraße entsteht mit dem ATREEUM eine grüne, 18.000 m2 große Arbeitswelt, gebaut nach den neuesten Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards. Projektentwickler ist die OFB, die Fertigstellung ist für 2024 geplant.